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Islas Canarias
Lanzarote,
ist die wohl bizarrste Insel des
Kanarischen Archipels und mit ihren 835 qkm ist
sie auch die viertgrößte und nördlichste Insel. Wir wollten dem grauen und
nasskalten Frühjahr bei uns entfliehen und buchten spontan eine Last-Minute
Reise dorthin. Wir hatten zwar schon einiges über die Insel gehört und gelesen, aber was uns dann erwartete überraschte uns doch etwas. Die baumlose und karge vulkanische Landschaft übte auf uns einen schaurig faszinierenden Reiz aus. Man kommt sich streckenweise wirklich wie in einer verlassenen Mondlandschaft vor. Mit dem Wetter hatten wir nur bedingt Glück, denn tiefe Wolken mit Regenschauern wechselten sich mit strahlendem Sonnenschein und kühlem Wind ab. Dadurch aber blühte es zunehmend auf der Insel, was natürlich mit dem schwarzen Lavagestein einen tollen Kontrast bildete, sogar die vielen Kakteen, die Hauptpflanzen hier, begannen Blüten anzusetzen.
Lanzarote ist bisher vom Massentourismus verschont geblieben, riesige Hotels, wie man sie von den Nachbarinseln kennt, gibt es nicht. |
Unsere Fahrt durch das bedeutendste Weinanbaugebiet nach La Geria war sehr beeindruckend, hier findet man tiefe halbkreisförmige Trichter aus schwarzer Vulkanasche, in denen sich saftiggrüne Weinstöcke ducken. Natürlich probierten wir den entsprechenden Wein auch gleich bei den dazugehörigen Weingütern. Wie nicht anders zu erwarten sind es durchaus sehr trinkbare Tropfen!
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Die
Ausflüge zum nördlichsten Aussichtspunkt und den Feuerbergen gehören zu den
touristischen Highlights. Vom
Mirador del Rio hat man einen einzigartigen Blick durch die
“Windschutzscheibe” auf die benachbarte Insel La Graciosa.
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Die
gewaltigste Attraktion aber ist die schaurig schöne und in vielen Farbtönen
changierende Lavalandschaft des Parque Nacional de Timanfaya. Die aus heißer
Magma gestaltete abenteuerliche Landschaft ist ein wahres Wunderwerk der Natur
und übte auf uns eine eigenartige Faszination aus. Von den Rangern wird auf
spektakuläre Weise demonstriert, dass noch heute hier, kurz unter unseren Füßen,
die Erde brodelt. Wer möchte kann sich auch von den Dromedaren durch die
Feuerberge schaukeln lassen. Wir verzichteten darauf, obwohl die Wüstenschiffe
schon irgendwie interessant waren. |
Im
starken Gegensatz zu der schwarzrotbraunen steinigen Landschaft stehen die meist
hellen, schönen langen Sandstrände Lanzarotes. Die südlich gelegenen Papagayo
Strände gehören zum jüngsten Naturschutzgebiet und sind so gottlob nicht von
den üblichen Hotel- und Bettenburgen belagert.
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Ein
Lanzarote ohne
Cesar Manrique gibt es nicht. Das einstige Wohnhaus des Künstlers
wurde von ihm als Museum ausgebaut. Die Fundacion Cesar Manrique ist für jeden
kunstinteressierten ein absolutes Muß. Hier hat der Künstler sein Credo- die
Einbeziehung von Mensch und Natur in die Architektur- verwirklicht wie in keinem
seiner anderen Werke. 5 miteinander verbundene Lavablasen stellen den Kern des
Anwesens dar und wurden als Wohnzimmer, Atelier und Schlafräume benutzt. Auch
die Außenanlagen sind toll gestaltet, wie z.B. der Pool.
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Ein
schöner Farbtupfer in der Lavalandschaft sind die weißen Häuser mit ihrem grünen
Fensterläden und in Haria, dem Tal der tausend Palmen, kann man diese kubischen
Häuser in reizvoller Umgebung bewundern. Angeblich gibt es rund um das Dorf
mehr als 1000 Dattelpalmen was angesichts der ansonsten baumlosen Insel eine
richtige Attraktion ist.
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Unser Besuch in der Inselhauptstadt Arrecife hat uns nicht so begeistert. Die leicht verschlafene, provinzielle Stadt hat außer einigen netten Fassaden und Balkonen, einem Castillo und dem Fischerhafen Charco de San Gines, wenig zu bieten. Die übliche spanische Lebensfreude haben wir hier vermisst.
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Ein
nicht alltägliches Naturschauspiel ist an der Südwestküste der Insel,
Richtung El Golfo mit zu erleben. Hier brechen sich die meterhohen Wogen des
tosenden Atlantiks in den schwarzen Vulkangrotten und der wild zerklüfteten
blauschwarzen Lavaküste. Schon ein sehr beeindruckendes Erlebnis! |
Ob
man nun die Insel mit ihrer einzigartigen Mondlandschaft mag oder nicht, gesehen
sollte man sie auf alle Fälle haben, denn wo sonst ist man auf Schritt und
Tritt unserer Erdgeschichte so nah. Uns hat diese 1 Woche eigentlich gereicht um sich einen Eindruck davon zu machen, doch ein Urlaubsparadies für uns ist es sicherlich nicht. |
Internetadressen: www.Lanzarote-web.de
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