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Hampi |
Unsere dritte Indienreise ging nach Südindien, ein schon lange gehegter Traum, den wir uns nun erfüllten. Doch bevor es über die Südostseite zur Südwestseite des Landes ging stand erst noch Hampi im Bundesstaat Karnataka, in der westlichen Mitte Indiens, auf unserem Programm. Es war nach unserem Stop Over in Bangalore der erste große Stop unserer Reise, den wir per Eisenbahn erreichten. Hampi (gehört seit 1986 zum
UNESCO-Weltkulturerbe) ist eine uralte Tempelruinenstadt am
Tungabhadra Fluss in einem unwirklich anmutenden Gelände aus
riesigen Felsbrocken, eingebettet in Bananen- und Reisfelder. Es
wirk hier alles irgendwie surreal, so was hatten wir bisher noch
nicht gesehen. Kein Wunder dass es schon seit vielen Jahren ein
touristisches Reiseziel geworden ist, dennoch prägen meist Gläubige
und Pilger das Geschehen in den uralten Tempelanlagen. Wir
unternahmen unsere Besichtigungstouren mit dem Tuk Tuk und einem
einheimischen Führer, was sich als reiner Glücksgriff erwies. Unser erstes Highlight war der Vitthala
Tempel, bekannt u. A. für seinen steinernen Wagen, der auch auf den
neuen Rupienscheinen verewigt ist. Der Tempelbezirk ist im Gegensatz
zu den anderen Ruinen auf dem Gelände sehr sehenswert. |
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Unterwegs machten wir noch einen stop an
einem kleinen Archäologischen Museum, das in einen wunderschönen
Park mit Überresten der königlichen Bauwerke liegt. |
Montags und freitags ist hier Opfertag für eine der vielen Hindugötter und es wird daher mindestens 1 Ziege pro Familie geschlachtet und diese dann anschließend auch verspeist. Wir konnten dieses Ritual etwas entfernt miterleben und die Vorbereitungen zum jeweiligen Festessen sehen. Es gibt allerdings kein großes gemeinsames Fest, sondern jede Familie zelebriert es für sich. Für uns war das alles ein etwas eigenartiges Erlebnis. Natürlich waren wir sofort von vielen Kinder umgeben, die aber erstaunlicherweise nur Selfies sehen wollten und kein Money forderten. |
Unterwegs zum Sunset Point sahen wir wieder viele Ochsenkarren und fast biblische Straßenszenen. Wir fuhren zu einem Tempel auf einem großen Felsplateau mit irrer Steinformation.
Es waren wenig Leute da und die verteilten sich auf dem Plateau problemlos. Der Sunset dann leider nicht spektakulär, aber die Stimmung und die Landschaft einfach nur toll. |
An nächsten Tag besichtigten wir den Lotus
Mahal mit seiner indisch-islamischen Architektur und die Elephant
Stables. Alles ist hier in die eigenartig wunderbare Landschaft
eigebettet. Wie fast überall in den Tempeln und Anlagen gibt es
große Affenkolonien, die aber gottlob hier nicht aggressiv sind.
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Weiter gings zum größten und heiligsten
Tempel von Hampi, dem Virupaksha Tempel mit seinen imposanten
Türmen, der Pilger aus ganz Südindien anzieht. Der Tempel ist Shiva
geweiht und viele der in orange gekleideten Anhänger beten hier zu
ihrer Gottheit. |
Unterhalb des Tempelbezirkes liegt der Fluß mit seiner heiligen Furt, wo sich die Pilger ihren ritualen Waschungen hingeben, allerdings wir hier auch ganz normale Körperpflege betrieben. |
Die Flusslandschaft ist traumhaft schön und
man kann an einigen Stellen sog. Coracles mieten, das sind runde
Korbboote die einem ans andere Ufer oder den Fluß entlang zu einigen
kleinen Tempeln rudern. |
Nach so vielen Tempelbesichtigungen haben
wir beschlossen am letzten Tag in Hampi nur noch über Land zu
fahren. Es war zwar mit dem Tuk Tuk etwas anstrengend den ganzen Tag
rumzukurven (es gibt hier keine Taxis) aber der Weg war das Ziel und
die Fahrt ein richtiges Highlight, sattgrüne Reisfelder vor
einzigartigen Felsformationen, dazu die zauberhafte Flußlandschaft,
einfach nur schön. |
Nach diesem Naturerlebnis brachte und unser
Fahrer (Tiger) dann als Kontrastprogramm zur Travellerhochburg
„Virupapuragadda“ auf der anderen Flußseite von Hampi. Hier ist ein
zweites Goa entstanden mit all seinen Schrecklichkeiten.
Guesthäuser, Restaurants, Shops und jede Menge Jungvolk und
Althippies. Im Gegensatz zu Hampi, wo jeglicher Alkohol und
Drogenkonsum zwecks den heiligen Tempeln strengstens verboten ist,
ist hier „alles“ erlaubt, wie uns Tiger mit einem Augenzwinkern
erzählte. |
Zurück gings dann wieder durch die wunderbare Landschaft. Dieser Ausflug heute hat sich auch ohne Tempelbesichtigung richtig gelohnt. |
An nächsten Tag ging es dann mit dem
Nachtzug zurück nach Bangalore und von dort per Flug nach Chennai,
wo unsere Südindienreise startete. |
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